Outer Island Januar 2018

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Am 14. November fliegen wir nach Florida. Unser Plan Ende November los, um möglichst schnell auf die Outer Islands der Bahamas zu kommen. Wir haben zwar gelernt, beim Segeln geht ein Plan fast nie auf. Und so sollte es auch kommen. Das tropische feuchtheisse Klimas Floridas im Sommer hat Amphora zugesetzt. Unglaublich, was da alles kaputt geht beim Nichtgebrauch. Die Details spare ich euch. Schlussendlich können wir am 10. Dezember los und erwischen sehr bald ein Wetterfenster, um über den Golfstrom zu gehen. Das Fenster hält fast 2 Wochen an, keine Kaltfront, nur blauer Himmel, aber leider auch wenig Wind. Wir motoren viel. Zügig geht es durch die Abacogruppe, dann unter Spinnaker (Leichtwindsegel) die 50 sm offener Atlantik von den Abacos nach Eleuthera. Eleuthera ist eine der Outer Islands und auf der Westseite sehr hübsch, hohe Kliffküste mit spektakulären Häusern an der Kliffkante und Tunnelzugang runter zum Meer. Natürlich wohnen da meistens Amis für ein paar Wochen im Winter. Wir ankern eine Nacht am exponierten Ankerplatz auf Little San Salvador und segeln am nächsten Tag Cat Island entlang. Rita fängt einen sehr grossen Yellowfin Tuna. Wenn wir den auf dem Schiff metzgen, dann gibt das ne Riesensauerei, also gehen wir in die einzige Marina auf Cat Island, da hat es immer entsprechende Fischmetzger-Tische. Zudem ist eine starke Kaltfront im Anmarsch. Es ist erstaunlich, wie wenig eigentlich übrig bleibt zum essen von so einem grossen Fisch. Nach 3 Tagen haben wir den weggeputzt. Es hat nur noch 3 Sportfischerboote aus den USA in der Marina, von denen werden wir nun mitleidig mit frischem Fisch versorgt. Die fangen jeden Tag mehrere ca. 1M grosse Fische. So kriegen wir auch mal ein Wahoo-Filet. Ich muss sagen, das beste was ich an Fisch bisher zwischen die Zähne bekommen habe. Ein Wahoo sieht aus wie ein übergrosser Hecht, allerdings mit kleinerem Maul. Unsere Sportfischer Freunde geben uns viele Fichertipps und zeigen uns wie man Wahoo fängt. Ein grosser Haken versteckt in farbigen Plastikbändern und mit einem 6 kg schweren Blei auf ca. 30 m Tiefe schleppt man diesen Köder bei 13 kn Fahrt. Das ist alles. Wir machen lange Gesichter, wir fahren maximal 7 kn, also Wahoo - forget it.

Auf Cat Island mieten wir einen Jeep, die Insel ist ca. 100 km lang, aber sehr schmal und unglaublich dünn besiedelt. Eine Strasse, ein paar verstreute Häuser, viele Bauruinen - that's it. Die Einheimischen sehr freundlich, überall wird einem zugewunken - na man kennt sich halt auf einer Insel fast am Ende der Welt. Jobs? Drei Resorts, ein paar Governement Jobs - das ist es. Der Rest Sozialhilfe - ein Esspaket kommt wöchentlich mit dem Postschiff. Schon etwas traurig für uns - aber die Einheimischen sind trotzdem fröhlich!!

Eine ganze Woche nagelt uns die Kaltfront am Hafen fest. Die Wetterprognosen für die ersten Januarwochen sind himmeltraurig. Die Kaltfront, welche eben vorbei ist, soll wieder aus der Karibik zurückkommen und Regen und Böen und Starkwind aus allen Richtungen für mindestens eine Woche bringen. Puh. Wir hauen hab, segeln ca. 40 sm nach Long Island. Conception auch ein Outer Island mit einem der tollsten Korallenriffe der Karibik, müssen wir bei diesen Wettervorhersagen fallen lassen, zu offen sind die Ankerplätze. Unterwegs nach Long Island auf dem offenen Atlantik fängt Rita wieder einen grossen Fisch, diesmal einen Mahi Mahi. Also Eiweiss haben wir nun genug, aber das Grünfutter ist alle. In Long Island können wir endlich wieder mal Grünzeug bunkern, die Versorgung auf den Bahmas ist gelinde gesagt, nicht immer ganz einfach. Doch der Ankerplatz in Long Island ist gegen SW offen und bei der Wettervorhersage für uns zu unbequem. Also segeln wir rasch nach Red Shanks bei Georgetown, dort hat es einen rundum geschützten Ankerplatz. Und ihr glaubt es kaum - 14 Tage kommen wir da nicht mehr weg. Zuerst mehr als eine Woche dieser Dauerregen und Böen aus allen Richtungen, danach alle 2 Tage eine Kaltfront. So lange, so mieses Wetter, das hatten wir noch nie. Aber in Europa soll es ja auch nicht besser sein - Burglind, Sieglinde, Frederike lassen grüssen.

Heute (21.1.2018) sind wir in Georgetown und machen uns startklar für den Trip durch den Exumasound (ungeschütztes Atlantikrevier) nach Norden hinter die Inselkette der Exumas. Wir hoffen Montag oder Dienstag starten zu können. Wir werden sehen.