Im letzten Bericht haben wir geschrieben, dass wir am Wochenende von Havanna nach Florida segeln werden. Daraus wurde wieder mal nichts. Das Wetterfenster hat schlichtweg wieder mal kollabiert. Also heisst es wieder warten. Wir gehen jeden zweiten Tag nach Havanna und so kennen wir uns dort langsam gut aus. Nach einer Woche warten dann ein neues Wetterfenster, allerdings mit Schwachwind. Wir starten trotzdem, wir wollen endlich nach Florida ins Sommerlager. Und so wird der Törn Havanna- Miami zum Schwachwindtörn, meist Motorsegeln und am Schluss nur noch Motor. Der Golfstrom bringt nicht soviel Schub wie erhofft, wir haben nie mehr als 1.5kn Strom und eben nicht die vorhergesagten 3-4 Knoten. Im Golfstrom segeln noch andere mit, von uns ungeliebte Segler, die Portugiesischen Galeeren, eine Quallenart mit einem kleinen Segel und äusserst giftig, Kontakt kann tödlich sein. Es wimmelt nur so von diesen Biestern im Golfstrom, ausserhalb des Golfstromes haben wir die Dinger bisher kaum gesehen-welcher Zusammenhang da besteht wissen wir nicht. Im Golfstrom erleben wir noch eine Ueberraschung, nach einer Oelkontrolle startet die Maschine nicht mehr und der Strom treibt uns Richtung Korallenriff vor den Florida Keys. Offensichtlich ist die Starterbatterie am Ende. Nach einigem Warten gelingt der Start dann doch noch und so stoppen wir die Maschine bis Miami nicht mehr, dort lassen wir dann die Starterbatterie sofort ersetzen. Wir ankern im Sunset Lake, ein super Ankerplatz mitten in Miami Beach, schöne Umgebung, alles Villen im 10 Mio Bereich und nur wenige Schiffe, sehr nah zum Einkaufsparadies an der Lincoln Street in Miami Beach. Wir müssen einklarieren in den USA, ja und da hat es uns. Wir seien „Bad Guys“ weil wir von Cuba kämen von einem Terrorist Country und sie würden uns nun kein Cruising Permit (Lizenz zum Segeln) geben. Wir müssten nun in jedem Hafen in den USA ein-und ausklarieren. Auf die Frage, gegen welches Gesetz wir denn verstossen hätten, war die Antwort, gegen keines!! aber er (der Officer) hätte die Macht mir das Cruising Permit zu verweigern und er würde uns bestrafen, weil wir in einem feindlichen Land waren. Haha. So haben wir nun einfach eine Bewilligung zum Weiterfahren bis zum nächsten Hafen. Später dann in West Palm Beach schüttelt der Officer über die Kollegen in Miami nur den Kopf und sagt, wir sollten nächstes Jahr direkt zu ihnen in West Palm kommen, da erhielten wir mit
Sicherheit ein Cruising Permit, wir sollten uns keine Sorgen machen, wir seien nun im Hafenbereich von West Palm und für sie seien wir ok. In Miami Beach schlägt Rita natürlich beim Shoppen zu, Klamotten sind hier wirklich viel billiger z. B. original Levis Jeans in allen Grössen und Längen 30USD. Nach 2 woche Miami geht es dann zügig weiter nach Norden bis nach Stuart und dann in den St. Lucie River mitten hinein ins ländliche Florida bis nach Indiantown, ca. 40 km vo der Küste weg. Da bereiten wir nun unser Schiff für die Hurricane Season vor. An Land stauen, Mast egen, an Erdankern angurten usw. Und es ist hier mitten in Florida am Nachmittag irre heiss, 34 Grad am Schiff und mehr, es wird Zeit, dass wir nachhause kommen.
Am 27.4.15 sind wir wieder zuhause erreichbar, vorerst nur unter unseren Handynummern, das Festnetz funktioniert erst ab dem 1. Mai:
Handy Rita +41 79 822 27 34
Handy Gerold +41 79 384 48 93
Festnetz +41 61 751 35 68
Eine gute Zeit wünschen Euch
Rita Schaich
Gerold Lüscher