Nachdem wir Marokko bereist haben, wollten wir rasch von Agadir aus nach den Kanaren segeln. Aber aus dem Rasch wurde nichts. Wie ihr sicher alle wisst gibt’s das Azorenhoch und das ändert seine Lage nur geringfügig. Am Ostrand dieses Dauerhochs haben wir die Küste Afrikas und hier drängen sich durch das Azorenhoch und das ebenfalls praktisch stationäre Saharatief die Isobaren und als Resultat hat man einen schönen Dauersturm bei schönstem Hochdruckwetter vor der marokkanischen Küste. Täglich 6-8 (70km/h) Windstärken und dazu 4m Welle sind hier die Regel. Das ist uns doch zuviel, da warten wir lieber bis entweder das Azorenhoch oder das Saharatief ein bisschen Pause macht. Und das ist gut so gewesen!! Wir haben zwar fast 3 Wochen gewartet und dann halt Ausflüge in die Umgebung unternommen, aber viel besser als alles was wir von Seglern die nicht warten konnten gesehen haben. Ein deutscher Katamaran hat nicht gewartet, er ist dann in Agadir in den Hafen geschlichen- Segel zerfetzt, Crew am Ende. Ein Teil der Crew steigt sofort aus und geht zum Flughafen-eine Frau sagt mir, sie steige nie nie wieder in ihrem Leben auf ein Boot. Ein 16m italienisches Segelboot kommt mitten in der Nacht rein, am Morgen ist der Skipper alleine, die gesamte Crew hat die Flucht zum Flughafen angetreten.Ja am 16.4.08 haben wir dann die Leinen in Agadir gelöst und sind nach den Kanaren gesegelt, der Wetterbericht hat gehalten was er versprochen hat, am Anfang viel Wind und noch mehr Welle danach abnehmender Wind. Zu Beginn also ein sehr rauer Törn, am Schluss dann hoch am Wind zwar, aber erträglich.Graciosa ist unsere erste Insel auf den Kanaren, eine kleine karge Insel nördlich von Lanzarote, karg zwar aber mit ganz besonderem eigenem Charme. Wir bummeln hier, baden und geniessen die Zeit sehr. Von da aus segeln wir nach Arrecife, Hauptort von Lanzarote. Und hier passiert es, Rita holt sich beim Schwimmen Ischiasprobleme. Trotz Medikamenten bessert es nur langsam, erst eine Cortisonkur hilft. So sind wir dann für fast 3 Wochen ziemlich blockiert und so beschliessen wir, die Zeit zu nutzen und einen neuen Unterwasseranstrich aufzubringen. Ja ein Aergernis !! Wir haben in Spanien im Februar die falsche Farbe erwischt-ein Fehler des Lieferanten, aber der will nun nichts mehr von uns wissen, Ausreden ohne Ende. In Puerto Calero können wir kranen und in 3 Tagen ist das Unterwasserschiff wieder neu-hoffen wir es bleibt lange so. Nach Ritas Besserung können wir auch ein Auto mieten und Lanzarote auf dem Lande erkunden-kurzes Fazit: total Vulkan !! Die Insel ist sehr karg und überall sind noch die Auswirkungen des gewaltigen Vulkanausbruchs von 1730-1736 zu sehen. Heute wächst praktisch nichts mehr, ausser man bewässert-dabei war Lanzarote mal die Kornkammer der Kanaren. Unglaublich!Bald (Ende Mai) segeln wir nach Gran Canaria, ein 100 sm Trip, also eine Nacht durchsegeln.Bis bald. Rita SchaichGerold Lüscher
Agadir und Lanzerote
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