Karibische Inseln (Zusammenfassung)

Nach der Atlantiküberquerung sind wir fast 4 Wochen im Süden von Martinique geblieben, eigentlich zu lange. Aber offenbar geht es den meisten so, zudem hatten wir Reparaturen auszuführen. Martinique haben wir per Mietauto erkundet, eine schöne tropische Insel mit französischem Flair. Leider sind unsere Bilder nichts geworden-alle blaustichig wegen falscher Einstellung. Irgendwann im Januar sind wir dann doch losgesegelt, zuerst die Westküste von Martinique hoch, die ist sehr schön mit etlichen Traumankerplätzen. In St. Pierre, im Norden von Martinique haben wir ausklariert. In einem Bistro kann man am Computer beim Zoll abmelden, das ist es schon. Wenn nur die anderen Inseln auch so wären, vor allem die ehemals englischen Inseln haben eine wuchernde Bürokratie. Formulare, Formulare fast von der Wiege bis zur Bahre, und jedes Formular kostet ein paar Cents. Darum geht’s möglicherweise auch. Dabei viel unnützes Zeug, Bescheinigung das wir keine Ratten an Bord haben, obwohl das kein Mensch kontrolliert usw. Von Martinique ging’s dann nach Dominica, eine wilde tropische ursprüngliche Insel mit viel Regenwald. Die Flussfahrt mit Guide im Indian River bei tropischem Regen war sehr speziell, leider haben uns die Moskitos fast gefressen, aber sonst war es wirklich exotisch mit vielen tropischen Pflanzen und Tieren. Von Dominica ging’s weiter nach Guadeloupe zum schönen Ankerplatz bei der Ile du Gosier, Palmenstrand, Türkismeer und Kneipe. Leider mussten wir dann erfahren, dass auf den französischen Antillen eine grosse Streikbewegung in Gang gekommen ist. Die Versorgung würde sehr schlecht, keine Frischprodukte, kein Diesel, kein Benzin. Da haben wir beschlossen weiterzusegeln nach Antigua. English Harbour auf Antigua hat eine spezielle Atmosphäre, der ehemalige britische Flottenstützpunkt wurde restauriert und wirkt eben very Britisch, sieht genauso aus wie ein Hafen in Südengland. Von den Shirley Hights hat man einen tollen Blick über den ganzen Hafen-ein muss für jeden Segler. Uebrigens denken wir Mitteleuropäer, wenn wir das Wort Harbour hören, an einen Hafen mit Mole und Steg usw. Im Englischen ist aber ein Harbour einfach ein geschützter Ankerplatz, egal ob da eine Mole ist oder nicht. Hier im angelsächsischen Einflussbereich fällt uns auf, dass man fast keine Franzosen sieht. Umgekehrt hat es auf den französischen Inseln kaum Engländer. Ja die Sprachbarrieren sind doch auch grosse Kulturbarrieren und deutlich sichtbar. Antigua hat zudem im Westen und Norden sehr schöne Ankerplätze zu bieten, da hat es uns sehr gefallen. Von Antigua wollten wir nach St. Barts, ja wollten. Leider war bei der Ankunft der Ankerplatz so rollig, dass ein Anlanden per Dinghi mit einem Vollbad geendet hätte. So segelten wir dann weiter nach St. Martin, wieder eine französische Insel. In Marigot dann ein schöner Ankerplatz, etwas rollig, deshalb haben wir uns in die absolut geschützte Lagune verholt. St. Martin bietet alles betr. Schiffszubehör und Ersatzteile, sonst aber hat es uns hier weniger gefallen, kulturlose Bretterbudenbauten und sündhaft teure Preise verderben einem den Spass. Trotzdem mussten wir hier über eine Woche bleiben, eine Kaltfront aus Nordamerika kam bis hier runter. Man glaubt es kaum, aber so was geschieht ab und zu-in der Karibik ist es nicht immer nur schön und mässig windig. Nein, da kann es auch tagelang mit 30 Knoten kacheln und dauerhaft Regnen. Von St. Martin dann segelten wir direkt zu den Spanischen Jungferninseln. Die gehören heute zu Puerto Rico, das wiederum gehört zu den USA. Einklarieren war entgegen unseren Erwartungen absolut problemlos, keine Schiffsinspektion, gleich eine Aufenthaltgenehmigung für 6 Monate und ein Cruising Permit für ein Jahr erhalten. Die Spanischen Jungferninseln sind alle sehr, sehr schön. Ankerplätze hinter Korallenbänken, kilometerlange Palmenstrände und praktisch keine Touristen, auch wenige Segelboote. Glasklares Wasser und viele, viele Fische. Hier treffen wir ein Schweizerpaar, auch unterwegs mit Segelboot. Nach den Spanischen Jungferninseln ging’s nach Puerto Rico, Südküste. Von hier haben wir die Insel mit dem Mietauto abgeklappert. Das Innere der Insel ist sehr hügelig, das hat uns tektonisch sehr ans Appenzellerland erinnert, nur weniger Wiesen, dafür tropischen Wald. Ja nun warten wir hier an der Südküste Puerto Ricos, bis wir das geeignete Wetter haben, um nach den Bahamas zu segeln.