Wir sind gefangen in Mayaguana, der oestlichsten der Bahamainseln. Der Reihe nach. Gestern sind wir angekommen, haben hinter der Korallenbank geankert und dann im Ort einklariert. Unser Plan war, 2 bis 3 Tage hier zu bleiben und nach Langusten zu tauchen, das darf man hier ganz legal mit einer Fischereilizenz, welche man beim Einklarieren automatisch erhaelt. Aus den 2 bis 3 Tagen wird nun wohl fast eine Woche werden, das Wetter spielt einfach nicht mit. Heute Morgen hat der Wetterfrosch (Chris Parker, ein Meteorologe, der die Karibiksegler berät)bereits fuer Donnerstag starke Regenboeen angekuendigt. Danach soll es ab Samstag bis ca. Montag aus NE mit 30 kn kacheln, ein Hochdrucksturm, ausgeloest durch ein starkes Hoch nach Durchzug einer Kaltfront. Also der Hochdrucksturm hat sich schon seit 2 Tagen abgezeichnet, aber die starken Boeen schon ab Donnerstag, das war die Ueberrraschung des Tages. Wir wollten eigentlich am Donnerstag und Freitag nach Westen segeln und uns hinter einer Insel verkriechen (Long Island, Thompson Bay), daraus wird nun also nichts und es bleibt uns nichts anderes uebrig, als das Ganze hier auszusitzen. Denn ein alternativer Ankerplatz ist in Tagesdistanz nicht erreichbar. Der Ankerplatz ist zwar vom Seegang geschuetzt, ein Korallenriff haelt den Ozean draussen, aber jeder Windschutz fehlt, das Land ist total flach und man muss zudem recht weit draussen ankern, da die Bucht sehr flach ist. Man kommt sich da recht verloren vor in dieser Weite, ein Ankerplatz von ca. 4km Breite und 8km Laenge ist fuer uns Europaer doch recht gewoehnungsbeduerftig. Etwas mulmig ist das schon. Wir werden sehen. Wir lassen wieder von uns hoeren, falls nicht, so sitzen wir moeglicherweise auf der Korallenbank. Doch das moege Neptun, der Klabautermann und alle anderen guten Geister verhindern.
Gruss aus Mayaguana hinterm Korallenriff