Bahamas (April 2009)

In Puerto Rico konnten wir telefonisch ausklarieren, doch beim Verlassen der Hoheitsgewaesser hat uns die US-Coastguard gestoppt und ueber Funk ausgefragt, schlussendlich liessen sie uns ziehen Richtung Turks and Caicos. Der Wetterbericht fuer die Ueberfahrt war nicht unbedingt ideal, viel Schwell (3-4m) aus Ost, aber wir hofften, im Schutze der vielen Korallenbaenke (Silverbank usw.) etwas Schutz zu haben. Wir hatten ein kurzes Wetterfenster bevor die naechste Kaltfront mit Hammerböen uns wieder das Segeln vermiesen sollte. Ja das Wetter !! Für uns die grösste Ueberraschung in der Karibik. Selten regelmässiger Passat mit 15 kn wie es in allen Handbüchern steht. Dafür Kaltfronten, die von den USA runter kommen im 3 Tage-Rhythmus. Und die beeinflussen das Wetter bis nach Martinique und zwar erheblich. Als Hoteltourist allerdings bekommt man das weniger mit, die Sonne scheint ja trotzdem meistens und am Strand baden kann man auch, wenn auf hoher See 5 m Welle stehen und es mit 35 kn Wind bläst. Als Segler allerdings ist man dann blockiert, kann nicht weiter und oft am Ankerplatz nicht mal vom Schiff !! Soviel zum Wetter. Der Plan hinter den Bänken zu segeln ging gut auf, mässiger Schwell, nur leider waren wir etwas langsam, so dass wir in der dritten Nacht vor der Caicosbank standen und wegen den vielen Korallenköpfen in der Dunkelheit nicht an einen Ankerplatz konnten. Und nun kam es wie befürchtet, das Wetterfenster brach in der Nacht zusammen, Regenböen mit 35 kn prügelten auf uns ein, während wir auf See das Tageslicht abwarteten. Nun entdeckten wir auch noch, dass die Motorstartbatterie am Ende war. Also rein in eine Marina, leider war es entgegen dem Handbuch die falsche. Ein besseres Loch im Korallensand, kaum Infrastruktur. Der Hafenmeister schickte uns „a very skilled electrician“ (ein geschickter Elektriker). Als dieser aber unseren mit Kabeln übersäten schwerzugänglichen Batterieraum sah, hiess es „No, too much work !!¨Good bye!“ (Nein, zu viel Arbeit!! ). Also nun alles selbst organisieren und ab –und anschliessen, wir haben es schlussendlich geschafft, war aber 3 volle Tage Schufterei auf dem Bauch liegend. Da wir von der Mentaltät in Turks and Caicos etwas die Nase voll hatten sind wir dann gleich weiter nach den Bahamas gesegelt, nach Mayaguana, der südöstlichsten Insel. In Abrahams Bay lagen schon unsere Bekannten, Kanadier, welche wir in Puerto Rico kennen gelernt haben. Im Riff gab es Lobster ohne Ende und unsere Kanadier haben über ein Dutzend gefangen. Wir haben uns auch versucht, aber irgendwie fehlt mir der richtige Blick, ich hab keine gesehen, leider. Mayaguana ist so ein unendlicher grosser Ankerplatz, ca. 8 km auf 3 km. Am Ufer wird es schnell untief und man liegt mindestens 1 km vom Land weg. Und an diesem etwas ungemütlichen Platz haben uns dann 3 Kaltfronten erwischt und wir konnten nicht weg, 10 Tage Mayaguana,!! Von Mayaguana ging es dann nach Georgetown in die Exumagruppe. Hier sind unsere Freunde Eva und Michael zugestiegen. Wir haben zusammen die Exumas bis nach Staniel Cay bei insgesamt super Wetterverhältnissen abgesegelt. Sie haben wirklich eine „Schoggiwoche“ erwischt und zudem noch im schönsten Teil der Bahamas. Nach der Rückkehr unserer Freunde war der Exumanationalpark an der Reihe. Wir können nur sagen traumhaft schön, Türkiswasser, einsame Sandstrände, Palmen und ein paar Segler-der Höhepunkt der Bahamas! Vor der Ueberfahrt über die Exumabank nach Nassau hatten wir ziemlich Bammel. Es gibt da keine sichere Route, man muss um Korallenköpfe rum kurven und wenn man da hängen bleibt ist es um das Schiff geschehen. Aber es ging besser als erwartet, man sieht die Korallenköpfe auch bei 6 kn Fahrt im kristallklaren Wasser sehr gut und kann problemlos ausweichen. Nassau, die Hauptstadt der Bahamas, bietet nicht allzu viel, gute Versorgung, das war’s. Nassau ist eine Kreuzfahrtdestination und entsprechend ist alles auf Abriss in möglichst kurzer Zeit programmiert. Eigentlich wollten wir nach Nassau noch in die nördlichen Bahamas, in die Abacogruppe. Aber das Wetter spielte mal wieder nicht mit, immer viel Wind aus der falschen Richtung. So haben wir uns entschlossen nun direkt in die USA zu segeln, je nach Wetter bis Charleston (South Carolina) oder halt weniger weit. Ihr werdet wieder von uns hören.