Reisebericht Oktober-November 2011

Hallo zäme

Endlich einmal ein paar Zeilen von uns. Nach 3 Tagen Kultur -und Shoppingtour in New York sind wir in Deltaville, Virginia, in ein billiges Motel eingezogen, da unser Schiff zuerst mal bewohnbar gemacht werden musste. Und dann ging es los, neues Stehendes Gut montieren, Antifouling schleifen, malen, elektrische Kontakte wieder iO bringen usw. Unglaublich, was nach 2 Jahren an Land so alles nicht mehr funktioniert, Gummidichtungen verspröden, Pumpen verhocken, Schalter korrodieren, eine fast unendlich lange Liste an Arbeiten. Wir haben jeden Tag von 08:00 bis 18:00 geschuftet und immer wenn wir gedacht haben, jetzt ist alles ok, da tauchte wieder ein neues Problem auf. Die Handwerker hier auf der Werft haben so ihr eigenes Tempo und arbeiten sehr schleppend und teilweise auch schlampig, fast jede Schraube muss man nachkontrollieren, bestimmt haben sie eine Schraube nicht richtig angezogen und schon leckt es im Schiff. Ein Beispiel gefällig, eins von vielen, ein Toilettentank musste installiert werden, als wir dann im Wasser waren leckte es irgendwo und das mitten in der Nacht, nun find mal das Leck¨Eine Stunde Sucherei bis wir die nicht richtig angezogene Schraube gefunden haben. Und dann die eigenen Fehler, offenbar hatten wir vergessen die Duschbrause der Aussendusche zu entwässern vor 2 Jahren und prompt ist der Duschkopf gerissen und hat, bis wir das gemerkt haben, 10 cm Wasser ins Schiffsinnere befördert, also alles ausräumen, reinigen, trocknen und wieder einräumen-ein Tag Arbeit!

So genug gejammert, seit 3 Tagen sind wir im Wasser und bis auf wenige Kleinigkeiten scheint alles zu funktionieren. Gestern haben wir bei schönstem Wetter einen Probeschlag gesegelt und alles hat geklappt!!! Der Hafenmeister hatte offenbar Erbarmen und uns gestern zu einem Apéro zu sich nachhause eingeladen. Typisch Amihaus aus Holz an schöner Lage am Meer, mit riesigem Umschwung, kriegt man hier für 200 000 USD, ja da könnte man fast neidisch werden. Heute (4.11.11) wollten wir nun los aber der Wettergott macht uns einen dicken Strich durch die Rechnung, bei Kap Hatters, nicht weit von hier, bildet sich ein Sturmtief und tatsächlich heult es schon um Mittag in den Wanten, soll bis 35 Knoten (ca. 70 km/h) Wind geben. Also warten, es scheint, dass wir erst in 2 Tagen los können. Der Engländer an unserem Steg trägt es mit stoischer Ruhe und Schulterzucken, let's wait and see and drink tea. Und das tun wir nun auch.

So long aus Virginia

Rita und Gerold