Jan12 – Maerz 12 Bahamas
Von Staniel Cay geht es in kleinen Etappen nach Süden. Wir treffen einen Katamaran, den wir schon von Spanien her kennen, die Titaro und ein Schweizerboot, die Habibi, auf dem Weg in die Südsee. Wir segeln oft zusammen in die nächste Bucht und landen dann schlussendlich in Georgetown, dem Mekka der Bahamas-Segeler. Dort bleiben wir 14 Tage vor Anker an der Monument Beach, die Zeit vergeht wie im Fluge,Parties, Ausfluege, Einkauf und ein runder Geburtstag am Bahamastrand und schon sind 14 Tage vorbei. Eine Kaltfront beendet das süsse Leben, wir verziehen uns in eine Marina, andere Boote gehen weiter nach Süden. Wir hangeln uns danach die Exumas hoch nach Norden und versuchen noch nicht besuchte Ankerplätze anzusteuern. Und wir müssen eingestehen, die Exumas sind von uns aus gesehen eines der schönsten Segelreviere, das wir kennen. Klarstes Wasser, ruhige Ankerplätze, tolles Unterwasserleben, aber auch schlechte Proviantierung und kaum Kultur. Trotzdem absolut eine Segelreise wert. Um von den Exumas weiter nach Norden in die Abacogruppe zu gelangen, muss man entweder einen riesen Umweg oder eine etwas riskante Fahrt durch ein korallenverseuchtes Gebiet in Kauf nehmen. Wir entschliessen uns für die Slalomfahrt durch den Korallengarten, dies geht auch gut, aber unsere Nerven werden auch arg gebeutelt, denn manchmal wissen wir kaum mehr wohin wir lenken sollen, ueberall Korallenköpfe. Schlussendlich landen wir wohlbehalten in Spanish Wells, einem Lobsterhafen. Da bleiben wir 2 Wochen hängen, nicht wegen den Lobster, sondern wegen dem Wetter. Von Spanish Wells muss man, um in die Abacos zu gelangen ca. 100km über den offenen Atlantik segeln. Ja und der Passat bläst mit voller Stärke ziemlich auf die Nase so mit 25 kn (50 km/h) und 3-4m Wellen, also warten, warten, warten. Einmal versuchen wir es, müssen aber nach 30 sm abbrechen und kommen mitten in der Nacht wieder in Spanish Wells an. Beim zweiten Versuch klappts, aber es ist trotzdem eine elend rauhe Ueberfahrt. Wir sind froh, als wir in Little Harbour, Abacos ankommen. Danach Insel für Insel in den Abacos nach Norden, Hope Town, Treasure Cay, Green Turtle Cay, Manjack und und und. Die Abacos sind ganz anders als die Exumas, viel zivilisierter, die Häuser in gutem Zustand, aber das Wasser nicht ganz so klar, weil die Ankergründe oft aus Gras bestehen. Trotzdem es hat uns gut gefallen. Wir treffen auf viele Boote die wir schon aus den USA oder von den Exumas her kennen und es gibt immer ein freudiges Wiedersehen. Gegen Ende Maerz tut sich ein Wetterfenster ,auf um den Golfstrom zu ueberqueren, das ist immer eine etwas heikle Sache. Am Tage vor der Golfstromueberquerung segeln wir 57 sm unter Spinnaker, für Nichtsegler, ein riesiges ballonförmiges Segel. Wir überholen schlichtweg alles , was unterwegs ist, 15 m Yachten lassen wir nur so stehen, im Funk hören wir die Bemerkungen: super, flying Swiss, stir up a lot of dust usw. Die eigentliche Golfstromüberquerung findet dann bei mildem Wetter statt und wir kommen am 1. April (kein Scherz) wohlbehalten in Florida, Vero Beach bei Fort Pierce, an. Hier bleiben wir einige Tage. Nun müssen wir noch hoch nach Nordflorida, dort haben wir in einem Hurricane Hole am St. Johns River, einen Platz für unser Schiff gebucht. Ja und dann ist unsere Winterreise für diese Saison zu Ende. Wir werden vorausssichtlich Ende April wieder in der Schweiz zurück sein.
Gruß
Rita Schaich
Gerold Lüscher