USA NovDez 2012

USA NovDez 2012

Am 11. November sind wir bei unserem Schiff mitten in Florida, in Indiantown angekommen. Aus Sicherheitsgründen (Schutz vor Hurricanes) haben wir Indiantown als Liegeplatz ausgewählt in der Nähe von Stuart, gut 30 km im Landesinnern. Nun soll es wieder losgehen, diesmal nach Cuba, Mexico, Belize und Guatemala. Aber vorher wartet noch eine gewaltige Portion Arbeit. Ein Schiff nach dem Landaufenthalt von 6 Monaten wieder startklar machen ,das sind volle 2 Wochen Maloche, jeden Tag 10 Stunden – Nichtsegler werden das kaum verstehen, aber der Aufwand entspricht gut und gerne einem Umzug in ein neues Haus. Es hat eben sehr viele technische Systeme die gewartet werden müssen und dabei gibt es immer Ueberraschungen. Die grösste ist die defekte Ankerwinch. Um an die Elektrik ranzukommen müssen wir das halbe Schiff auseinandernehmen und entsprechend wohnlich sieht es dann aus. Ein totales Chaos. Zwischendurch am Abend über Thanksgiving (ein grösser Amifeiertag) zeigt sich die Marina während dreier Tage sehr spendabel, Essen und Sau(sorry Trinken) gratis und dabei nicht mal schlecht (für Amiverhältnisse). Dabei lernen wir viele neue Leute kennen, u. a. auch Renate und Toni aus Berlin mit ihrem umgebauten Neufundlandtrawler. Wir werden sie danach wieder in Miami treffen an ihrem „geheimen“ Ankerplatz mitten in MiamiBeach in unmittelbarer Nähe des Sunset Lake (Prominentenquartier). Nach 2 Wochen Indiantown legen wir ab und gehen den Intercoastel Waterway runter bis Miami. Die Gegend zwischen West Palm Beach und Miami ist total zugebaut mit Villenvierteln, zum Durchtuckern durch ihre „Vorgärten“ aber recht abwechslungsreich. Wir legen mehrere Stopps ein ohne einmal in eine der sündhaftteuren Marinas gehen zu müssen. In Miami warten dann am Ankerplatz bereits Renate und Toni und mit ihnen touren wir durch die Stadt. Eine gute Woche mit Sightseeing und Shopping, ja und das Beste die Art Basel MiamiBeach findet gerade in MiamiBeach statt. Also gehen wir hin, mal was anderes. Die Art hier ist wohl etwas grösser als in Basel, aber das Publikum, vorallem die Ladies, wesentlich gesitteter angezogen. Sonst das übliche Programm, interessant. Am 9. Dezember scheint sich ein Wetterfenster aufzutun, um über den Golfstrom zu kommen, immer eine heikle Sache, da Starkwind gegen den Golfstrom zu extremen Seen führen und für schon zu viele zum Untergang geführt haben. Die Ueberfahrt ist rauher als angenommen, es kracht und schlägt 12 Stunden, dann sind wir in Bimini (Bahamas). Wieso denn Bahamas wenn wir nach Cuba wollen? Eine lange komplizierte Geschichte – nur soviel - die, Bürokratie in den USA ist riesig, hat uns an Marokko erinnert!!!, unglaublich. Unser Cruising Licence ist abgelaufen im Oktober, eine neue gibt es nicht. So müssen wir in jedem Hafen ein und ausklarieren, mühsam und teuer. Ausklarieren nach Cuba kommt für uns nicht in Frage, zu viele Storys gehört über unendliche Schikanen der USA. Denn seit 9/11 entscheidet jeder CBP(Customs and Border Protection) Officer autonom und endgültig ob du einreisen oder auch wohin du ausreisen kannst. Fällst du auf einen hässigen Excubaner mit einer Wut auf Castro, so hast du deine Probleme. Und die haben wir aus erster Hand gehört von Schweizern letztes Jahr – bis zum Anlegen von Handschellen nach lautstarkem Protest. Und um alle dem auszuweichen gehen wir eben nach Bimini und von da nach Cuba und somit jeder Diskussion mit den USA aus dem Wege. So und nun sind wir also in Bimini und warten auf ein Wetterfenster um nach Cuba zu segeln, wenn es geht direkt nach Havanna (ca. 500km) oder sonst nach Varadero(ca. 360km). Da das Internet in Cuba kaum brauchbar sein soll, werdet ihr wohl erst wieder etwas aus Mexico hören und das dann im neuen Jahr. Also schöne Weihnachten und a guete Rutsch!!

Gruß

Rita Schaich

Gerold Lüscher